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Intelligenz und Sozialverhalten

Frei lebender Delfin bringt Artgenossen Kunststücke bei

21.08.2008 Adeleide | Quellen: 20Minuten.ch/GRD - Wilde Delfine, die vor der Küste der südaustralischen Stadt Adelaide freiwillig das aus Delfinarien bekannte "Tail Walking" (rückwärts Gleiten auf der Schwanzflosse) -  ein Verhalten, das in freier Natur nicht vorkommt - vollführen, stellten Wissenschaftler vor ein Rätsel. Dieses scheint nun gelöst.

Jetzt fanden die Forscher heraus, dass ein weiblicher Delfin der Gruppe, "Billie", in den 80er Jahren drei Wochen in einem Delfinarium verbrachte. "Billie" war in die Schleuse eines Jachthafens geraten und fand nicht mehr den Weg zurück ins Meer. Man brachte sie zur Behandlung einer Krankheit in ein Delfinarium, allerdings ohne sie dort zu trainieren. Bevor "Billie" wieder in die Freiheit entlassen wurde, markierte man ihre Rückenfinne mit einer "3", so dass sie leicht wiederzuerkennen ist.

Offensichtlich hat sich "Billie" das "auf der Schwanzflosse gehen" bei den in Gefangenschaft im Delfinarium lebenden Delfinen abgeschaut und dann wiederum ihren wild lebenden Artgenossen vorgeführt. Ob sie damit angeben wollte, oder einfach Spaß an der ungewöhnlichen Bewegung gefunden hat oder ob ein anderer Grund dahinter steckt, dass sie sich den Trick nicht nur gemerkt, sondern auch den anderen Delfinen vorführte, wird sich wohl nicht feststellen lassen. Tatsache ist aber, dass sich mehrere Kolleginnen von "Billie" das "Tailwalking" angewöhnt haben.

Wissenschaftler werten diese Verhaltensentwicklung als Beispiel für kulturelles Verhalten. Wenn dem so ist, dann kann man erwarten, dass sich das "Tail Walking" nicht nur weiter innerhalb der Gruppe von "Billie", sondern mit der Zeit auch bei anderen Gruppen der Population verbreiten wird.

-> Kurzer Film auf YouTube, der das ungewöhnliche Verhalten dokumentiert

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