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Junge Delfine bringen ihre Mütter um den Schlaf

Juni 2005 - Quellen: AFP/GRD - Junge Mütter kommen kaum zum Schlafen - das vielen Frauen leidvoll bekannte Prinzip gilt auch in der Tierwelt, zumindest bei Delfinen. Denn Delfinmütter und ihre Neugeborenen schlafen nach der Niederkunft wochenlang, manchmal sogar während mehrerer Monate, überhaupt nicht.

Dieses in der Tierwelt wohl einzigartige Phänomen entdeckten Forscher der Universität in Los Angeles bei Orcas und Großen Tümmlern. Dass die Meeressäuger völlig ohne Schlaf auskommen, zeige dass Ruhepausen entweder nicht so lebensnotwendig sind wie gedacht oder dass die Tiere eine wirkungsvolle Ersatzmethode entwickelten. Diese könnten z.B. darin bestehen, dass sich die beiden Hirnhälften beim Schlafen abwechseln. Während die eine Hirnhälfte aktiv ist, setzt sich die andere zur Ruhe. Dies jedenfalls lassen Hirnstrommessdaten bei zahmen Tümmlern vermuten.

Fünf Monate lang untersuchten die Wissenschaftler unter Gefangenschaftsbedingungen zwei Orcaweibchen und vier Große Tümmler. Sie stellten fest, dass die kleinen Delfinbabys alle drei bis 30 Sekunden an der Wasseroberfläche frische Luft schnappen müssen. Dabei bleiben sie stets im Blickfeld ihrer sie in engem Körperkontakt beschützenden Mütter. Üblicherweise ruhen sich zum Beispiel Orcas täglich fünf bis acht Stunden aus.

Dieses normale Schlafverhalten nahmen die untersuchten Tiere erst nach Monaten wieder auf, wenn auch ihre Kleinen allmählich mehr Ruhe gefunden haben. Bei den Tümmlern dauerte die völlige Schlafpause einen Monat; anschließend normalisierte sich bei ihnen schrittweise der Rhythmus von Schlafen und Wachen.

Ob dieses Phänomen auch bei wild lebenden Tümmlern und Orcas oder anderen Delfinarten auftritt, ist allerdings unklar.

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